Friday 29 April 2016

Bayerische Hochzeit

Was ist auf einer bayerischen Hochzeit besonders?

Gemütlich, urig, traditionell - Das ist die Bayerische Hochzeit. Sie verzaubert mit ihrem ausgelassenem, fröhlichem Charakter, der sich allein in der Garderobe widerspiegelt. Anstatt in Anzug und Abendkleid wird stilgetreu in Dirndl und Lederhose gefeiert. Die Braut selbst schmückt sich entweder mit einem weißem Brautkleid oder einem besonderem Trachten Brautkleid. Meist erscheinen auch noch die ortsansässigen Vereine in ihrer außergewöhnlichen Tracht in der Kirche. So machen die farbenfrohen Dirndl und Trachtenhemden die Bayerische Hochzeit zu einem buntem Treiben voller Lebensfreude und Unbeschwertheit.

Romantische Zeremonie, gemütliches Einkehren

Doch nicht nur die Garderobe zeugt von bayerischer Gemütlichkeit. Auch die 1,5-stündige Zeremonie, die traditionell in einer katholischen Kirche, meist einer romantischen Barock Kirche um 12 oder 13 Uhr stattfindet, macht sie zu einem unvergesslichem Ereignis. Nach der Zeremonie werden Hunger und Durst in einem nahe liegendem Restaurant oder in einer urigen Gaststube gestillt, die meist bequem zu Fuß von der Kirche aus zu erreichen ist. Nach einer herzhaften Mahlzeit werden die Frischvermählten mit einem Sektempfang und Kaffee und Kuchen zelebriert. Für die Stimmung sorgt eine traditionelle bayerische Hochzeitsmusi (Hochzeitsband), die den Gästen ordentlich einheizt.


Bayerische Hochzeitsbräuche - Kein Platz für Langeweile
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Auch die Unterhaltung kommt auf der Bayerische Hochzeit keinesfalls zu kurz. Lustige Spiele wie Baumstammsägen oder Herzen mit Nagelscheren aus Bettlaken ausschneiden erheitern die Hochzeitsgesellschaft. So mancher Brauch kann aber auch ganz schön gemein sein. Das beste Beispiel: Der Hochzeitslader. Früher ging er von Tür zu Tür und trug die Hochzeitseinladung mündlich in einem Versus vor. Heute unterstützt er das Brautpaar bei der Planung und Durchführung der Hochzeit und tritt häufig als Moderator der Feier auf. Sein Markenzeichen ist ein mit Bändern verzierter Stock, dessen Farben für Liebe (rot), Hoffnung (grün), Treue (blau) und Jungfräulichkeit (weiß) stehen.

Nicht weniger amüsant ist der Brauch der Brautentführung. Lässt der Bräutigam seine Liebste nur einmal kurz aus den Augen, kann ihm das schnell zum Verhängnis werden. Die Braut wird entführt und in der Weinstube "gefangen" gehalten. Heute befindet sich ihr "Gefängnis" meist in der Nähe des Festsaals, früher musste der Bräutigam schon einmal das ganze Dorf nach ihr absuchen. Allein ist er dabei allerdings nicht. Die ganze Hochzeitsgesellschaft unterstützt ihn bei seiner Suche. Hat er seine Auserwählte dann endlich gefunden, muss er sie erst mit einigen Flaschen Wein zurückgewinnen. Beim Holzscheit Knien geht es da schon etwas schmerzhafter zu. Auf der spitzen Seite eines Holzscheites kniend muss der Bräutigam entweder zehn Kosenamen oder andere Geheimnisse seiner Liebsten lüften. Wann es zum Brautstehlen kommt, ist von Hochzeit zu Hochzeit verschieden. Meist wird die Liebste nachmittags oder nach dem Abendessen entführt.

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